Förderunterricht

Unterricht heißt für uns „fördern und fordern“; wir wollen nicht nur leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler fördern, sondern auch leistungsstärkere fordern.

In jeder Stunde wird gefördert und gefordert, d.h. Aufgaben werden nach Qualität und Quantität verändert, um dem Lernniveau des einzelnen Kindes angepasst zu sein.

Um die Stärken und Schwächen der Kinder einschätzen zu können, nutzen wir neben Diagnose-Instrumenten vor allem die gezielte, den (Lern-)Prozess begleitende Beobachtung. Die Entwicklung im Schreiblehrgang überprüfen wir mit der „Hamburger Schreibprobe“ (HSP), einem standardisierten Verfahren.

Der Stand des Lesen-Könnens wird durch den „Stolperwörter-Lesetest“ beschrieben.

Auf Grundlage der so gewonnenen Erkenntnisse können im engen Kontakt mit den Förderschullehrerinnen, die im Rahmen der sonderpädagogischen Grundversorgung an der Schule eingesetzt werden, Förder- und Fordermaßnahmen geplant werden. Die Fachkonferenzen haben einen Maßnahmenkatalog für förderndes und forderndes Lernen erarbeitet.

Förderung findet überwiegend durch innere Differenzierung im Klassenverband statt.

Bei entsprechender Stundenversorgung können Förderangebote auch vermittelt werden

  • in Kleingruppen (äußere Differenzierung) in der offenen Anfangsphase: Für die zum Förderunterricht bestellten Kinder beginnt dann der verpflichtende Unterricht bereits um 8.00 Uhr.

  • in Kleingruppen parallel zum Unterricht

  • in Doppelbesetzung: Zwei Lehrerinnen unterrichten gleichzeitig die Klasse und können so gezielt auf Stärken und Schwächen eingehen.

  • als „Mini-Förderband“: drei Lehrerinnen stehen für zwei Klassen zur Verfügung, so können drei Gruppen (klassenübergreifend) mit unterschiedlichen Lernniveaus gebildet werden.

  • als „übendes Lernen“: In diesen Stunden werden Inhalte des Deutsch- und Mathematikunterrichts aufgearbeitet und vertieft; eine Lehrerin unterrichtet die Klasse und sorgt mit unterschiedlichen Angeboten und Aufgaben für individuelle Förderung.

  • Unterstützung durch Förderschullehrerinnen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Immer wichtiger werden Förderangebote mit den Schwerpunkten Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Ausdauerschulung. Durch schulinterne Fortbildungsmaßnahmen hat das Kollegium sich Wissen und ein großes Repertoire an Übungen zur Förderung dieser Bereiche angeeignet. Diese Übungen sind fester Bestandteil des Anfangsunterrichtes, viele Kinder benötigen aber gerade in diesen Bereichen mehr Training. Hier kann auch im Elternhaus Unterstützung gegeben werden; die Klassenlehrerin kann Hinweise zum Üben vermitteln.

Unsere künftigen Schülerinnen und Schüler, deren Deutsch-Kenntnisse nicht ausreichen, um erfolgreich am Unterricht teilnehmen zu können, erhalten bereits ein Jahr vor der Einschulung Sprachförderunterricht. Dazu gehen Lehrerinnen unserer Schule in den Kindergarten und erteilen dort Unterricht. Die Erzieherinnen des Albert-Schweitzer-Kindergartens in Westerhausen und das Kollegium stehen in engem Austausch über Inhalte und Methoden dieser Fördermaßnahmen.

Mit dem Eintritt in die Schule werden diese Kinder dann im Rahmen innerer Differenzierung und parallel zum Unterricht gefördert. Ziel ist die Erweiterung der Sprachkompetenz.

Da wir davon ausgehen, dass Förderung so früh wie möglich beginnen soll, werden mit Förderstunden vorrangig die unteren Jahrgänge versorgt.

Eine nicht im Stundenplan ausgewiesene Förderung vermitteln unsere „Lesemütter“. Sie lesen mit einer kleinen Gruppe von Kindern und fördern so die Lesekompetenz, vermitteln Freude am (Vor-)Lesen und helfen den Kindern, Zugang zu altersgemäßen Texten zu finden. Auch die Arbeit der „Rechenmütter“ ist von großer Bedeutung: das Rechnen mit einzelnen oder einer Kleingruppe trainiert die Rechenfertigkeit, Sicherheit und Schnelligkeit.

Für die Mitarbeit dieser Mütter sind wir sehr dankbar.

Durch die Versetzungsordnung festgelegt ist die Förderung durch Überspringen eines Schuljahres oder durch Wiederholung. Das Wiederholen eines Schuljahres ist für einige Kinder die Chance, deutliche Lerndefizite aufzuarbeiten und wieder Erfolgserlebnisse zu haben.